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R. Kaufmann: Thomas Manns Beitrag zur Mutation des Bewusstseins

Dieser Essay profitiert vom 1’500 Seiten starken Alterswerk von D. Borchmeyer: „Thomas Mann - Werk und Zeit.“ Aus dem informativen, brillant geschriebenen Buch liess sich Thomas Manns Beitrag zur Mutation gut herausarbeiten. Das 1. Kapitel untersucht einen Text des 18-jährigen Gymnasiasten, der 1893 unter dem Titel „Vision“ in der Schülerzeitschrift „Der Frühlingssturm“ erschien. Das 2. Kapitel widmet sich Thomas Manns Privat-Audienz beim Papst 1953. Das 3. Kapitel beschreibt die sich zurzeit vollziehende Mutation des Bewusst- seins. Das 4. Kapitel fasst zusammen.

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R. Kaufmann: Segen oder Fluch? Gedanken zu 1. Mose 32

Kapitel 1 zeigt den historischen Rahmen, der ein zeitgemässes Verständnis von 1. Mose 32 ermöglicht: Israel wurde erst unter David zu einem Grossverband hebräischer Stämme. Es war nicht der „Erzvater“ Jakob-Israel, der mit dem Engel rang, sondern ein unbekanntes Oberhaupt einer hebräischen Sippe. Israels Vorgeschichte liegt im Dunkeln. Kapitel 2 legt dar, dass besagtes Ringen nicht ein äusseres, sondern ein inneres war, das in einer Vision stattfand. Kapitel 3 zeigt, dass diese Vision die älteste Schicht von Gen. 32 bildet. Kapitel 4 stellt die Vision in den Kontext des späteren Stämmeverbunds „Israel“ und der Bibel, wodurch sich ihre Bedeutung ins Allgemeinmenschliche ausweitete. Der Hinweis auf biblische und andere Mythen der Antike zeigt, dass man damals wusste, dass Fortschritte auch Schattenseiten haben. Dieses Wissen kam der fortschrittsgläubigen Moderne abhanden, weshalb uns riesige Probleme bedrohen; die Schattenseiten des Fortschritts drohen zu einem Fluch zu werden. Kapitel 5: „Den Fluch abwenden“ schliesst mit den Sätzen: „Es ist möglich, den Fluch noch abzuwenden; aber das setzt einen Mentalitätswandel voraus, eine ‚Mutation des Bewusstseins‘. Billiger geht’s nicht. Die grassierende Oberflächlichkeit ist vom Teufel.“

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R. Kaufman­­n: R. Safranski: Einzeln sein - eine philosophische Herausforderung

„Erkenne dich selbst!“ Der vielzitierte Spruch im Apollo-Tempel von Delphi war für die alten Griechen ein göttlicher Ruf: die Aufforderung zur Bewusstwerdung. Daraus entwickelte sich die Philosophie, die „Liebe zur Weisheit“, die uns befähigt, echt zu leben und beim Aufbau einer lebenswerten Zukunft mitzuhelfen. Safranskis hat eine andere Philosophie. Seine „philosophische Herausforderung“ ist das Einzeln-Sein: „Einzeln sein bedeutet, aus einer Tatsache - jeder ist einzeln - eine Aufgabe zu machen“. Was ist dazu zu sagen? Was unser Leben erfüllt, ist nicht das Einzeln-Sein, sondern die Bewusstwerdung: Selbsterkenntnis und das Wissen darum, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Safranskis Buch hat zwei Seiten: Die eine, die Darstellung bedeutender Persönlichkeiten, ist gelungen; die andere dagegen, die „philosophische Herausforderung“, ist missraten. Der Artikel behandelt hauptsächlich die drei ersten Kapitel von Safranskis Buch, die Renaissance, Martin Luther und Michel de Montaigne.

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R. Kaufmann: C.G. Jungs "Antwort auf Hiob"

C. G. Jungs Altersschrift: „Antwort auf Hiob“ atmet nicht abgeklärte Weisheit; sie ist eine Attacke gegen das biblische Gottesbild: Im Alten Testament ist Gott oft ungerecht, und im Neuen wertet er den Leib und die Sexualität ab. Hiobs Plagen sind amoralisch, und Christus wird vom Heiligen Geist gezeugt, lebt sündlos und stirbt am Kreuz den Opfertod, worauf er aufersteht und zum Vater im Himmel zurückkehrt. Er ist mehr Gott als Mensch. Für Jung ist der Erlöser aber ganz Mensch, nicht vollkommen, sondern vollständig. Jungs Individuationsprozess geht einen Evolutionsschritt über das Neue Testament hinaus: Er ersetzt den christlichen „Weg der Seele zu Gott“ durch bewusste Selbstfindung und ein ganzheitliches, verantwortlich gestaltetes Leben.

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R. Kaufmann: Ukrainekrieg und Bewusstseins-Evolution (BE)

Ukrainekrieg und BE: Dieser Essay möchte zeigen, wie beides zusammenhängt. Das Fazit: Putin müht sich vergeblich, das Rad der Zeit zurückzudrehen. Er ist ein Don Quijote, der die Windmühlenflügel der Evolution aufhalten will. Die BE ist eine Naturgewalt und darum letztlich nicht aufzuhalten. Das 1. Kapitel stellt die Frage: „Darf die Schweiz in diesem Fall neutral bleiben?“ Das 2. Kapitel beschreibt das Problem der Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem, das Nebeneinander verschiedener Zeitalter am selben Ort. Das 3. Kapitel analysiert Putins Geschichtsbild. Das 4. Kapitel schildert die Wende in der Einstellung des Westens: Seit dem 26. April 2022 beliefert der Westen die Ukraine auch mit schweren Waffen. Das 5. und letzte Kapitel fasst zusammen: „Der Ukrainekrieg als Etappe der BE.“

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L. Janus: Überlegungen zu den psychologischen und psychohistorischen Hintergründen von Kriegen

Das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine erinnert an den Briefwechsel zwischen Einstein und Freud zu der Frage “Warum Krieg?“ Damals waren nur sehr unbefriedigende pessimistische Antworten im Sinne, das ist eben das „animalische Erbe“, möglich. In der Zwischenzeit hat sich die Forschung intensiv weiterentwickelt, insbesondere die biologische Verhaltensforschung zum instinktiven Hintergrund von männlichem Rivalitätsverhalten und die   Erforschung der Folgen von Traumatisierungen in der frühen vorsprachlichen Lebenszeit.  So gibt es im Kriegsgeschehen eine Ebene instinktiven männlichen Rivalitätsverhaltens und die andere Ebene der Inszenierung von frühesten Traumatisierungen. Ein zentraler Hintergrund für Gewaltinszenierungen sind die Bedingungen der frühen Sozialisation. Eine Minderung der Gewalttendenzen in einer Gesellschaft ist über die Verbesserung der Sozialisationsbedingungen möglich.

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R. Kaufmann: Hat die Philosophie noch Zukunft?

Die heutige Philosophie begann mit den sog. Vorsokratikern im alten Griechenland. Als erste versuchten diese, das Dasein konsequent nicht-mythisch zu verstehen. Für sie war die Welt aus sich selbst entstanden, natürlich, nicht durch übernatürliche Schöpfungsakte. Damit begann das säkulare Denken. Dieses wurde mit der Zeit erfolgreich und schuf schliesslich die aufgeklärte Moderne: Wissenschaft und Technik sowie zahllose Fortschritte in Politik, Wirtschaft, Bildung und Mentalität. Im Rückblick können wir heute erkennen, dass mit den Vorsokratikern der erste Schritt der Mutation des Bewusstseins begann - ein verheissungsvoller Schritt. Doch nun kriselt es allenthalben, und die Philoso-phie verliert ihren Platz an der Spitze der Bewusstseins-Evolution (BE). Warum? Diese Frage versucht der folgende Essay zu beantworten. Kapitel 1 schildert die Überwindung des dualen Weltbilds durch die Philosophie. Kapitel 2 erklärt die zwei Schritte der Mutation des Bewusstseins. Kapitel 3 zeigt, wie die Philosophie ihre Pionierrolle zurückgewinnen könnte. Als Zugabe folgen drei Skizzen, eine zum Philosophen Martin Heidegger, eine zum Klima-Phänomen «Greta Thunberg» und ein Nachtrag zum Krieg in der Ukraine aus Sicht der BE.

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F. Senn: Bewusstseinsevolution und veränderte Weltbilder

Die Evolution des menschlichen Bewusstseins lässt sich nachzeichnen anhand der Veränderung der Welt- und Menschenbilder. In seinem Werk hat der Tiefenpsychologe Willy Obrist diesen Zusammenhang und den Verlauf der Bewusstseinsevolution mithilfe von anschaulichen Diagrammen einleuchtend rekonstruiert und erkenntnistheoretisch untermauert. Die radikalen Veränderungen im Welt- und Menschenbild zunächst durch die Aufklärung und sodann durch die Tiefenpsychologie, namentlich durch Carl Gustav Jung, haben einschneidende Konsequenzen für die Theologie und die Gottesfrage, die Religiosität und die persönliche Reifung. Neben einer Einführung in Obrists Grundthesen gilt diesen Konsequenzen hier die besondere Aufmerksamkeit. Ein Seitenblick auf das monumentale Spätwerk von Jürgen Habermas über Glauben und Wissen („Auch eine Geschichte der Philosophie“) ergibt zudem aus sozialwissenschaftlich-philosophischer Sicht überraschende Parallelen zu einigen zentralen Forschungsergebnissen von Willy Obrist. Eine posthume Bestätigung.

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Senn: Bewusstseinsevolution und veränderte Weltbilder
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R. Brunnhuber: Hans Küngs Vermächtnis: Was die Welt im Innersten zusammenhält

 Auf der Grundlage der Grundintention von Hans Küngs Werken zum Weltethos, wird in diesem primär theoretischen Beitrag sein intellektuelles Vermächtnis definiert als „Geist der Versöhnung“ und „Ethos zum Frieden“. Die zentrale Thematik ist eine Versöhnung von Wissenschaft und Religion auf der Basis einer religionsphilosophischen Begründung dessen, was hier als Ontologie der Moralität bezeichnet wird. Ausgangspunkt der Überlegungen ist Steinvorths (1994) „Metaphysik der Möglichkeiten“. Sie dient als Basis, um (1) einen Minimalkonsens hinsichtlich eines Moralprinzips des Seins zu formulieren: die Steigerbarkeit des Seins (Steinvorth). Dieser wird aus den „Quellen der Metaphysik“ gewonnen, um die Ontologie der Moralität nachzuweisen. Als empirische Basis dieses Nachweises dienen (2) moralische Intuitionen, welche zugleich als nicht-relativistische Brücke zwischen der Innendimension und Außendimension des Menschen herangezogen werden. Von diesem neuen Ausgangspunkt der Ontologie der Moralität, welcher mittels des Tetralemma nach Nagarjuna erkenntnistheoretisch als Konsens fundiert wird, da er diverse divergierende Positionen auf eine gemeinsame Grundlage zurückführt, wird in einer (3) weiterführenden „cartesianischen“ Argumentationsform gezeigt, dass auch die verschiedenen divergierenden Positionen der Religionen mit diesem Minimalkonsens als Grundlage kompatibel sind. Zudem werden typische „Streitfragen“ wie das anthropische Prinzip (Wissenschaft), die Theodizee-Frage (Religion) oder die Versöhnung von Evolutionstheorie und Religion auf Basis dieses gemeinsamen Konsens geschlichtet. Davon ausgehend werden schließlich (4) mögliche Varianten zur Lösung des Wahrheits-Toleranz- Problems erläutert. Als besondere Betonung wird – im Kontrast zur sonst überwiegend theoretischen Diskussion – schwerpunktmäßig Vergebung als praktisches Element der Versöhnung von Wissenschaft und Religion, sowie den Religionen untereinander, von verschiedenen Seiten wissenschaftlich und theologisch (''most consistent finding'') beleuchtet. 

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Brunnhuber:  Hans Küngs Vermächtnis: Was die Welt im Innersten zusammenhält.
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R. Kaufmann: Martin Heidegger: Ein verkrüppeltes Genie? – Heideggers Beitrag zur Bewusstseinsevolution

Als Denker leistete Heidegger einen beträchtlichen Beitrag zur Bewusstseinsevolution (BE), als Mensch versagte er verschiedentlich. Dieser Essay versucht, mehr Licht in die Diskrepanz zwischen seiner Denkleistung und dem gelebten Leben zu bringen. Das erste Kapitel analysiert einen Traum: Im Alter träumte Heidegger wiederholt, er müsse die Reifeprüfung nochmals ablegen. Der Traum weist auf das genannte Missverhältnis hin: Intellektuell an der Spitze, menschlich im Hintertreffen. Das zweite Kapitel analysiert die Kindheit, Jugend und Adoleszenz. Das dritte Kapitel stellt die Befreiung seines Denkens und den Beitrag zur BE dar. Das vierte Kapitel beschreibt die Befreiung seiner Sexualität. Das fünfte und letzte Kapitel lautet: „Das Rätsel Heidegger.“

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Kaufmann: Martin Heidegger: Ein verkrüppeltes Genie?
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R. Kaufmann: Hegels Beitrag zur Bewusstseinsevolution

Der 27. August 2020, Hegels 250. Geburtstag, bot Gelegenheit, wieder einmal des einst sehr berühmten Philo-sophen zu gedenken. Von den Arbeiten zum Jubiläum wird hier die Hegel-Biografie von Klaus Vieweg bespro-chen. Für Vieweg ist Hegel „der Philosoph der Freiheit“. Sein Buch schliesst mit der Sentenz: „Philosophieren heisst, frei denken und frei leben zu lernen“. Schön, aber es reicht nicht. Der folgende Essay ergänzt. Das erste Kapitel legt das Fundament: Bewusstseinsevolution und Mentalitätswandel. Von daher analysiert das zweite Kapitel Hegels Kindheit und Jugend; das dritte untersucht seine Antrittsvorlesung in Berlin, und das vierte und letzte fasst zusammen. Bei Hegel bahnt sich die Entdeckung der Bewusstseinsevolution an. An deren Wegrand steht er als ein markanter Meilenstein, ein Vorläufer von Obrist. Das ist sein Beitrag zur Bewusstseinsevolution.

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Kaufmann: Hegels Beitrag zur Bewusstseinsevolution
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R. Kaufmann: Wien 1517 und heute - Gedanken im Anschluss an ein Jubiläum

Im Anschluss an die Ausstellung zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation im Wien Museum macht sich der Autor Gedanken zur kulturellen und religiösen Entwicklung in der Gegenwart. Zu deren Verständnis dient ihm Obrists Entdeckung, dass sich in der Entwicklung der Menschheit zurzeit ein irreversibler Prozess vollzieht, ein Schritt der Bewusstseinsevolution (BE), ähnlich demjenigen des Individuums in der Pubertät. Der Wandel vollzieht sich als ein „Stirb und Werde“ in zwei Etappen: Eine uralte („kindliche“) Mentalität zerfällt und wird durch eine neue („erwachsene“) ersetzt. Diesen Mega-Doppelschritt der BE kollektiv nachzuvollziehen, ist zurzeit die Hauptaufgabe der Menschheit. Der Artikel schliesst mit einem Vorschlag des Autors, zusammen mit Peter Gowin (DRI), für eine Folgeausstellung im Wien Museum.

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G. Walch: Erich Neumanns "Ursprungsgeschichte des Bewußtseins"

Der Dipl. Leib-, Atem-, Stimm-, Tanz- und Psychotherapeut (ECP), Dozent, Herausgeber und Buchautor Gerhard M. Walch schreibt in seinem Artikel Erich Neumanns „Ursprungsgeschichte des Bewusstseins“ als Orientierung auf dem Weg der individuellen und kollektiven Bewusstseinsentwicklung: "Erich Neumann hat auf der Grundlage der Tiefenpsychologie nach C. G. Jung in seinem Hauptwerk „Ursprungsgeschichte des Bewusstseins“ die individuelle und die kollektive Evolution des menschlichen Bewusstseins anhand von aufeinander folgenden archetypischen Stadien dargestellt. Entsprechend der Abfolge der großen Mythen vom Schöpfungsmythos über den Heldenmythos bis zum Wandlungsmythos, in der sich die Bewusstseinsentwicklung unserer abendländischen Kultur widerspiegelt, vollziehen wir auf unserem eigenen Lebens-Weg diese Entwicklung nach und erleben diese in der Wandlung der Archetypen sowohl in unserer Psyche als auch in den äußeren Begegnungen und Erfahrungen in der Welt." (Dieser Artikel ist ein überarbeiteter Auszug aus Walchs Buch „Wandlungen des Bewusstseins - Erich Neumanns Tiefenpsychologie der Kultur“ (Walch 2010, 4. Auflage 2019). 

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Walch: Erich Neumanns "Ursprungsgeschichte des Bewußtseins"
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K. Zarhuber: Die Vier Humanitären Prinzipien

Prof. Mag. Karl Johannes Zarhuber schreibt in seinem Artikel Humanitäre Bildung und die Vier Humanitären Prinzipien: Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit: "Wenn Bildung in Zukunft relevant bleiben will, dann muss sich der Schwerpunkt weg von der Wissensvermittlung hin auf Wertebildung und auf soziale Kompetenzen beziehen. Humanitäre Bildung basierend auf humanitären Prinzipien und Werten ermöglicht Menschen, das tägliches Geschehen aus einer humanitären, mitmenschlichen Perspektive zu sehen und entsprechend zu handeln. Die humanitäre Perspektive soll nicht erst dann ins Spiel kommen, wenn das Unglück geschehen ist, sondern Entscheidungsträger und Opinionleader sollen diese Perspektive von Anfang an Grundlage ihrer Entscheidungen sein, um menschliches Leid zu verhindern oder rasch zu lindern. Der Artikel präsentiert als Basis dafür die Vier Humanitären Grundsätze, die von Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit."

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Zarhuber: Die Vier Humanitären Prinzipien
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P. Gowin, R. Kaufmann: Willy Obrist zum 100. Geburtstag

Der Schweizer Arzt und Tiefenpsychologe Willy Obrist, geboren 1918, starb 2013. Er publizierte – ausgehend von der Analytischen Psychologie von C.G. Jung – eine Reihe von wegweisenden Werken zum Thema „Evolution des Bewusstseins“. Das zentrale Thema in Obrists Werk ist der Wandel des (europäischen) Welt- und Menschenbildes, der zu der gegenwärtigen religiösen und weltanschaulichen Orientierungskrise führte. Der vorliegende Artikel, verfaßt zum Gedenken an Willy Obrist anläßlich seines 100. Geburtstages am 23. Dezember 2018, erläutert die Bedeutung von Obrists Werk angesichts der großen Herausforderungen der globalen und nachhaltigen Ent-wicklung, wie sie etwa in den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen ausgedrückt sind, und gibt einen kurzen Überblick über Obrists Leben und Werk.

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Gowin, Kaufmann: Willy Obrist zum 100. Geburtstag
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R. Kaufmann: Kulturelle Höherentwicklung – ein heißes Eisen

Von kultureller Höherentwicklung ist selten die Rede. Der Begriff steht im Geruch des Kolonialismus und verstösst gegen das in internationalen Gremien herrschende Dogma der Gleichwertigkeit aller Kulturen. Wer dieses ablehnt, missachtet die Regeln politischer Correctness und läuft Gefahr, zur „persona non grata“ zu werden. Doch das Dogma irrt: Es gibt Kulturen, die sich den Weg in die Zukunft verbauen, indem sie sich weigern, sich weiterzuentwickeln. Die Bewußtseinsevolution (BE) bringt zwei Arten von Wissen hervor: sachliches und existentielles Wissen, Fachwissen und seelische Reife. Während die Entwicklung im Bereich des Sachwissens voranstürmt, stagniert sie im Bereich der der Persönlichkeitsbildung. Der vorliegende Artikel beginnt mit der Darstellung von Spannungen, die daher rühren, dass die BE nicht überall gleich weit fortgeschritten ist. Das zweite Kapitel schildert den zurzeit stattfindenden Mega-Schritt der BE, die Mutation des Bewusstseins. Den Abschluss bilden Hinweise zur Integration evolutionärer Fortschritte ins persönliche, gesellschaftliche und politische Leben.

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R. Kaufmann: Kulturelle Höherentwicklung - ein heißes Eisen
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R. Brunnhuber: Mit Prävention in Richtung Zukunft? – Eine Lösung für Gardiners "minimal global test" für Institutionen

Stephen M. Gardiner, Moralphilosoph mit dem Spezialgebiet ''Climate Ethics'', entwickelte den ''minimal global test'' (MGT) für Institutionen, um zu prüfen, ob politisch relevante Institutionen ihrer gemeinsamen Kernaufgabe, die dauerhafte Existenzfähigkeit von „Gesellschaft“ zu sichern, gerecht werden oder nicht. Das Ergebnis lautet, globale Probleme – im Speziellen globale Umweltprobleme – seien ein Resultat eines Versagens solcher Institutionen. Obwohl der MGT als Kritik aufgefasst werden kann, wird er in diesem Beitrag als Diagnose-Instrument verwendet, um ein durch diesen „Test“ aufgeworfenes Dilemma zu lösen. Deshalb wird zunächst das Argument untersucht, wonach ein Versagen der Institutionen zwar tatsächlich vorzuliegen scheint, jedoch mit dem Ergebnis, dass politisch relevante Institutionen „ihrem aktuellen Wesen“ entsprechend dieser Kernaufgabe gar nicht gerecht werden konnten. Wie sie dies jedoch könnten, wird in einem zweiten Schritt erläutert: Der MGT wird hierfür als lösungsorientiertes „Werkzeug“ genutzt, um zu ermitteln, woran es mangelt, damit diese unterstellte gemeinsame Kernaufgabe erfüllt werden kann. Der „Test“ provoziert zunächst die (deskriptive) Frage nach dem „Wesen“ von Institutionen, um schließlich dazu anzuleiten, wie dieses in kritischen Aspekten adaptiert werden müsste, damit sie jene gemeinsame Kernaufgabe erfüllen können, die sie (ethisch) erfüllen sollen. Es wird basierend auf Erkenntnissen aus verschiedenen Forschungsrichtungen interdisziplinär resümiert, wie Institutionen Prävention praktizieren könnten, und wie eine ethische Orientierung für eine präventive Ausrichtung gewonnen werden kann. 

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R. Brunnhuber: Mit Prävention in Richtung Zukunft?
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J. Leinen, A. Bummel: Die Entwicklung des Bewusstseins und ein Weltparlament

In diesem Auszug aus dem Buch „Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision“ von Jo Leinen und Andreas Bummel (März 2017, Dietz-Verlag) geht es um den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der menschlichen Psyche und der sozialen Institutionen. Die Anforderungen der modernen Welt gehen demnach mit einem Bewusstseinswandel einher, der wiederum die Basis für die Fortentwicklung sozialer Strukturen darstellt und vice versa. Im Zuge der fortschreitenden globalen Verflechtung erweitert sich das empathische Empfinden für einen wachsenden Kreis von Menschen auf die ganze Welt. Aus der Perspektive der Bewusstseinsevolution deutet sich die Ausbildung einer integralen Weltsicht an, deren symbolträchtigste institutionelle Verkörperung ein Weltparlament wäre. – J. Leinen ist MdEP und ehem. Minister für Umwelt, Saarland, Deutschland. A. Bummel ist Leiter der internationalen Kampagne für ein Parlament bei der UNO.

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J. Leinen, A. Bummel: Die Entwicklung des Bewusstseins und ein Weltparlament
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R. Brunnhuber: Ethischer Realitätssinn nach dem Weltethos

Mit einer psychologischen „Lesart“ des Weltethos möchte Robert Brunnhuber zeigen, welche praktischen und philosophischen Vorteile daraus resultieren, wenn das erste Prinzip des Weltethos „Jeder Mensch muss menschlich behandelt werden“  (Moralprinzip der Humanität) durch drei „Grundbestrebungen“ konkretisiert wird, die alle Menschen gemeinsam haben. Mit der primären Intention die Praxisrelevanz dieser Interpretation zu zeigen, wird zunächst die allgemeine Gültigkeit dieser Grundbestrebungen erklärt, und an mehreren Beispielen aktueller Herausforderungen demonstriert. Über eine Definition der Beschreibung des Ethischen Realitätssinns gewinnt der Autor klare ethische Grundforderungen und Kriterien, die individuelle und kollektive Gültigkeit bis zur globalen Ebene besitzen. Zum Nachweis dieser Gültigkeit besteht der Kern der Argumentation in einer Auseinandersetzung mit anderen ethischen Zugängen und Konzeptionen. Mit dieser Interpretation will der Autor in vier synthetischen Rechtfertigungen die philosophische „Tiefgründigkeit“ des Weltethos klar zur Geltung bringen und verdeutlichen, dass damit das Weltethos selbst bereichert, sowie dessen Anspruch als Grundkonsens für ethische Fragen der Weltgemeinschaft zu fungieren, bekräftigt wird. Das zeigt der Autor ebenfalls an einem konkreten Beispiel: Die intrinsische Verwandtschaft zwischen „Nachhaltiger Entwicklung“ nach der Definition von 1987 und dem Weltethos nach dieser psychologischen Lesart wird präzise erkennbar.

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R. Kaufmann: Das Phänomen der Vision

Der erste Teil dieser Arbeit von R. Kaufmann versucht, die Frage zu klären, was eine Vision sei. Auf diese Frage gibt es drei grundverschiedene Antworten: 1) Gläubige halten Visionen für göttliche Offenbarungen; 2) Aufgeklärte erklären sie für Ideen, die nicht vom Himmel, sondern von klugen Köpfen kommen; 3) Tiefenpsychologen betrachten sie als Produkte des Unbewussten, die vom Ich innerlich wahrgenommen werden. Die drei Antworten zeigen den Multi-Kulti-Dschungel unserer Gegenwart, in welchem Weltbilder mit einander vermischt sind, die zeitlich nach einander entstanden sind und verschiedenen Epochen der Bewusstseinsevolution angehören. Die Mixtur der Kulturen ist eine verwirrende Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem. Den zweiten Teil der Arbeit bildet die eingehende Analyse einer Vision des Schweizer Mystikers Niklaus von Flüe, dessen 600. Geburtstag heuer gefeiert wird.

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H. Walser: Vom Gottesrecht zu den Menschenrechten

In seinem Artikel "Vom Gottesrecht zu den Menschenrechten: Bewusstseinsevolution und Wandel der Auffassung vom Recht" illustriert der ehem. Bundesrichter (CH) und Jurist Dr. Hermann Walser, wie sich die Bewusstseinsevolution auch in der Entwicklung des Rechts spiegelt. Innerpsychische Entwicklung und weltlicher Fortschritt sind auch im Bereich des Rechts eng verbunden. Ausgangspunkt war die Vorstellung, Recht und Gesetze stammten direkt von den Göttern ab oder hätten wenigstens eine göttliche Legitimation. In der Zeit der Aufklärung folgte die Wende zum Naturrecht und zum Positivismus, in welchem Naturrecht und mathematische Ableitungsformeln verbunden wurden. Im jetzt angebrochenen integralen Zeitalter muss der Mensch einsehen, dass gutes Recht nur im Dialog mit der Natur, den Mitmenschen und dem Selbst entstehen kann.

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H. Walser: Gottesrecht und Menschenrechte
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R. Brunnhuber: Eine empirische und philosophische Begründung des Weltethos

Es ist von herausragender Bedeutung, dass die verschiedenen Religionen mit ihren höchst unterschiedlichen metaphysischen Erklärungsgrundlagen dennoch einige ethische Grundforderungen gemeinsam haben, welche von Hans Küng im Weltethos zusammengefasst wurden. Robert Brunnhuber (BA, BA, MSc) unternimmt es in seinem Artikel "Eine empirische und philosophische Begründung des Weltethos", deren universale Geltung ohne direkte religiöse Bezugnahme mit empirischen Fakten nachzuweisen, was mit dem zentralen Kriterium der Anerkennung demonstriert wird.

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R. Brunnhuber: Begründung des Weltethos
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Th. Mattig: Healthy Economy

In seinem Artikel "Healthy Economy – Neue Denkformen für eine gesunde Wirtschaft"  befaßt sich Dr. Thomas Mattig mit der Bedeutung der Gesundheit für die Wirtschaft. In den gängigen ökonomischen Theorien spielt die Gesundheit eine untergeordnete Rolle. Die sogenannte „Gesundheitsökonomie“ befasst sich vorwiegend mit den Kosten eines Gesundheitswesens, das auf die Bekämpfung von Krankheiten ausgerichtet ist. Sowohl in der Medizin wie auch in der Ökonomie  fehlt es an einem positiven Gesundheitsbegriff. Die von Aaron Antonovsky begründetet Salutogenese bedeutet einen Perspektivenwechsel: Sie fragt nach der Entstehungsbedingungen der Gesundheit. Ein Ansatz, der auch  für die Ökonomie fruchtbar gemacht werden kann.

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R. Kaufmann: Fortschritt – Wohin?

Der heute anstehende evolutionäre Schritt ist ein Prozess, der den Menschen als ganzen erfasst, wandelt und erdet. Er ergänzt die Kopflastigkeit der positivistischen Moderne und erweitert deren Sach- und Fachwissen um neue, wissenschaftlich fundierte Einsichten in die menschliche Psyche. Die damit verbundene Wende nach innen führt zu einem fundamentalen Mentalitätswandel: zur Mutation des Bewusstseins. Der Artikel des Theologen und Dipl. Analyt. Psychologen R. Kaufmann "Fortschritt - wohin? – Vom positivistischen zum integralen Entwicklungskonzept" erweitert das Entwicklungskonzept der UNO, verwurzelt die menschliche Kultur in der Bio-Evolution, beschreibt den Bedeutungswandel der Begriffe: „Entwicklung“, „Evolution“ und „Revolution“ und schliesst utopisch mit: „Der Schritt ins Jahr Null.“

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L. Deecke: Willensfreiheit

Die Frage, ob der Mensch einen freien Willen hat, ist von grundlegender Bedeutung für alle Wissenschaften vom Menschen, und damit auch für die Leitfrage des DRI, wie menschliche und globale Entwicklung zusammenhängen. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Lüder Deecke, einer der weltweit bekanntesten Neurologen und Hirnforscher, argumentiert in seinem Artikel, daß der Mensch nicht total determiniert ist, sondern Willensfreiheit besitzt im Sinne einer relativen Freiheit in Freiheitsgraden, an deren Vermehrung der Mensch tatkräftig arbeiten kann: "Neurophysiologisch ist Wille eine komplexe, umfassende Hirnfunktion; ein enger Begriff verfehlt große Teile. Umfassende Begriffe wie Bewusstsein, Intelligenz, Wille sind durchaus nicht leer; wir brauchen sie trotz ihrer vielen Aspekte. Vor dem Entschluss stehen, schon getrieben vom Wollen, Überlegungen und vielleicht innere Kämpfe und Einsicht; nach der Planung und dem Entschluss gibt es – trotz Delegation von vielen Einzelheiten an übergelernte und wieder unbewusst gewordene Unterprogramme – zielstrebige Wachsamkeit, Sorgfalt, Gründlichkeit, Korrekturen, Vollendungswillen und neue Pläne: Das alles gehört zum Willen."

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M. Baumgartner: Überschätzte Toleranz

Dipl.-Ing. Dr. Dr. Martin Baumgartner untersucht in seinem Artikel die Grenzen des Toleranzbegriffs. Mit der Gegenwart haben wir den bisher höchsten Grad an Mobilität und Informationsaustausch in der Geschichte erreicht. Die Konfrontation mit dem Menschen, der anders denkt und anders handelt als wir selbst, war noch nie so eindringlich und dauerhaft wie heute. Um die Konflikte, die dabei entstehen können, zu vermeiden, versucht die aufgeklärte, demokratisch organisierte Gesellschaft dem Fremden mit Toleranz zu begegnen. Dabei wird oft übersehen, dass sich das Respektieren und erst recht das geforderte Akzeptieren nur auf die Ansichten des anderen erstreckt. Wenn dieser andere gemäß seinen Ansichten auch handelt, stößt die Toleranz schnell an ihre Grenze. Unterschiedliches Denken und Reden hat meist keine unmittelbare Konsequenz. Unterschiedliches Handeln aber wird in den Augen des Andersdenkenden rasch zu einem Zuwiderhandeln. Somit kann keine der beiden Seiten die andere akzeptieren, ohne selbst einzulenken. Die Toleranz ist dann kein sinnvolles Konzept mehr. Wenn die räumliche Trennung der konkurrierenden Gruppen nicht möglich ist, wird der Konflikt konsequenterweise mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgetragen werden.    

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M. Baumgartner: Überschätzte Toleranz
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E. Riether: Das Projekt Weltethos

Prof. Mag. E. Riether stellt in diesem DRI Artikel das Projekt Weltethos vor. Hans Küng hat das Projekt 1990 entworfen, das die sogenannte Spurensuche und die Erklärung zum Weltethos umfasst. Ausgehend von der Überzeugung, dass es keinen Frieden unter den Nationen ohne Frieden zwischen den Religionen geben kann, unternahm er eine groß angelegte Forschungsarbeit, in der er die ethischen Prinzipien religiöser und säkularer Traditionen untersuchte. Hierbei entdeckte er, dass es in den wichtigsten ethischen Prinzipien weltweit eine frappante Übereinstimmung gibt, was ihn zu der Überzeugung führte, dass es so etwas wie ein globales Ethos gibt. Daraufhin wurde er vom Parlament der Weltreligionen aufgefordert, eine Erklärung zum Weltethos auszuarbeiten, die von den Vertretern der wichtigsten Religionen unterzeichnet werden konnte und die heute die Grundcharta der Weltethos-Bewegung bildet.    

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E. Riether: Projekt Weltethos
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P. Gowin: Die Entdeckung der Persönlichkeitsentwicklung

Das Konzept der Persönlichkeitsentwicklung ist verhältnismäßig neu. Es stammt aus der Zeit der Renaissance und beginnt mit Pico della Mirandola. Der DRI Vortrag von DRI Vorstand Mag. Dr. Dr. Peter Gowin beschreibt Umfang und Geschichte des Konzepts, sowie die drei Mechanismen, die heute eingesetzt werden, um die Persönlichkeitsentwicklung des Individuums zu lenken: rationale Reflexion, spirituelles Erleben und soziale Interaktion. Ein Beitrag von Dr. Gowin zum Thema ist 2014 im Forschungsbulletin der Sigmund Freud Privatuniversität erschienen: Die Entdeckung der Persönlichkeitsentwicklung (SFU Forschungsbulletin).

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P. Gowin: Persönlichkeitsentwicklung
DRI L #3 Gowin Die Entdeckung der Persön
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A. Blaicher: Gesundheit im Zeitalter der Menschenrechte

Gesundheit ist eines der Hautptthemen in der Diskussion der Entwicklung des Menschen und der Menschheit im 21. Jahrhundert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Davon ausgehend behandelt der Artikel von Univ.-Doz. Dr. A. Blaicher folgende Fragen: (1) Was unterscheidet die Gesundheitswirtschaft von anderen Wirtschaftszweigen? (2) Wie stellen sich die Gesundheitssysteme auf dieser Welt im Vergleich dar? (3) Wie werden sich diese Gesundheitssysteme in Zukunft entwickeln? (4) Was kann jeder Einzelne konkret tun?

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A. Blaicher: Gesundheit im Zeitalter der Menschenrechte
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G. Walch: Wandlung zu einer neuen Ethik

Gerhard M. Walch bezieht sich mit seinem überarbeiteten Beitrag aus seinem Buch „Wandlungen des Bewusstseins – Erich Neumanns Tiefenpsychologie der Kultur“ auf Erich Neumanns Werk „Tiefenpsychologie und neue Ethik“. Neumann war einer der bedeutendsten Vertreter und Erneuerer der Analytischen Psychologie C. G. Jungs. Er vermittelt uns einen Übergang von der alten Spaltungs-Ethik der Schatten-Projektion und Sündenbock-Psychologie hin zu einer neuen Ganzheits-Ethik der Integration des Schattens und der Feindbilder. Nur ein integrativer Umgang mit dem Problem des Bösen kann auch der Situation des modernen Menschen gerecht werden. Der Mensch,  der sich auch seiner dunklen und negativen Seiten bewusst ist, muss sie nicht mehr nach außen auf andere projizieren und dort bekämpfen. Dadurch erhalten wir eine grundlegende Weg-Weisung für eine individuelle und kollektive Integrations- und Friedensarbeit.

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Gerhard M. Walch: Vom Sündenbock zur Feindesliebe – Wandlung zu einer neuen Ethik
Walch (2014).pdf
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Gerhard M. Walch: From Being a Scapegoat to Loving the Enemy – the Transformation to a New Ethic
Walch (2014) (E).pdf
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