R. Kaufmann: Afghanistan aus evolutionärer Sicht

Von: Rolf Kaufmann, Senior Expert (DRI) 

 

"Lässt sich nach der Machtübernahme der Taliban etwas Verlässliches zur Zukunft Afghanistans sagen? Falls die Geschichte der Menschheit - wie viele Historiker annehmen - kein Ziel hat, muss die Frage verneint werden; dann ist der Zufall König, und es gibt keine langfristige Prognose mit Hand und Fuss. Nun wissen wir aber seit 1980, seit der Entdeckung der Bewusstseinsevolution (BE) durch Willy Obrist, dass nicht nur dem Universum, sondern auch der menschlichen Geschichte eine evolutionäre Tendenz innewohnt, welche die Bewusstwerdung unterstützt. Für C. G. Jung ist die Bewusstwerdung nicht nur das evolutionäre Ziel unseres Daseins, sondern auch das, was unserem Leben Sinn verleiht. Aus der Perspektive der Bewusstseinsevolution lautet die Prognose: Die Bewusstseinsevolution wird auch Afghanistan einmal erreichen und umformen. Wann das der Fall ist, weiss niemand; gewiss ist nur das Dass."

 

Kaufmann schließt: "In der UNO wird prinzipiell nicht über Religion, Fundamentalismus und die BE diskutiert. Hier herrscht das Dogma: „Different but equal“ (die Kulturen und Religionen sind zwar verschieden; doch alle sind gleichwertig). Über die BE und den Glauben der Taliban zu reden, ist tabu. Wer das Tabu bricht, verstösst gegen das Gesetz der political correctness und macht sich unmöglich. Das Motto: „Different but equal“ ist zwar verständlich als Korrektur des einstigen Chauvinismus der Europäer; aber eigentlich ist es ebenso verheerend wie dieser: Die Einnivellierung der Kulturen behindert die BE! Sie stellt die Menschenrechte der Neuzeit und das alte Gottesrecht auf dieselbe Evolutionsstufe. Das Resultat ist, dass das uralte Rechtssystem der Scharia weiterhin den Ton angibt. Die UNO wehrt sich nicht gegen den Atavismus, sondern nimmt übertrieben Rücksicht auf das verletzte Ehrgefühl rechtgläubiger Moslems. Damit behindert sie die BE, nicht böswillig, aber unwissend. Sie hat eine Bildungslücke. Die UNESCO wäre das richtige Gremium, diese zu schliessen… Das wäre ein Segen, nicht nur für Afghanistan."

 

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