Robert Brunnhuber: Hans Küngs Vermächtnis: Was die Welt im Innersten zusammenhält.

Robert Brunnhuber

 

Hans Küngs Vermächtnis: Was die Welt im Innersten zusammenhält. Religionsphilosophische Argumente zur Ontologie der Moralität

 

Abstract

 

Auf der Grundlage der Grundintention von Hans Küngs Werken zum Weltethos, wird in diesem primär theoretischen Beitrag sein intellektuelles Vermächtnis definiert als „Geist der Versöhnung“ und „Ethos zum Frieden“. Die zentrale Thematik ist eine Versöhnung von Wissenschaft und Religion auf der Basis einer religionsphilosophischen Begründung dessen, was hier als Ontologie der Moralität bezeichnet wird. Ausgangspunkt der Überlegungen ist Steinvorths (1994) „Metaphysik der Möglichkeiten“. Sie dient als Basis, um (1) einen Minimalkonsens hinsichtlich eines Moralprinzips des Seins zu formulieren: die Steigerbarkeit des Seins (Steinvorth). Dieser wird aus den „Quellen der Metaphysik“ gewonnen, um die Ontologie der Moralität nachzuweisen. Als empirische Basis dieses Nachweises dienen (2) moralische Intuitionen, welche zugleich als nicht-relativistische Brücke zwischen der Innendimension und Außendimension des Menschen herangezogen werden. Von diesem neuen Ausgangspunkt der Ontologie der Moralität, welcher mittels des Tetralemma nach Nagarjuna erkenntnistheoretisch als Konsens fundiert wird, da er diverse divergierende Positionen auf eine gemeinsame Grundlage zurückführt, wird in einer (3) weiterführenden „cartesianischen“ Argumentationsform gezeigt, dass auch die verschiedenen divergierenden Positionen der Religionen mit diesem Minimalkonsens als Grundlage kompatibel sind. Zudem werden typische „Streitfragen“ wie das anthropische Prinzip (Wissenschaft), die Theodizee-Frage (Religion) oder die Versöhnung von Evolutionstheorie und Religion auf Basis dieses gemeinsamen Konsens geschlichtet. Davon ausgehend werden schließlich (4) mögliche Varianten zur Lösung des Wahrheits-Toleranz- Problems erläutert. Als besondere Betonung wird – im Kontrast zur sonst überwiegend theoretischen Diskussion – schwerpunktmäßig Vergebung als praktisches Element der Versöhnung von Wissenschaft und Religion, sowie den Religionen untereinander, von verschiedenen Seiten wissenschaftlich und theologisch (''most consistent finding'') beleuchtet.

 

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